Auch wenn in Deutschland bis auf Weiteres das Bargeld immer noch weit verbreitet ist, gehört kontaktloses Bezahlen mit einer kleinen Plastikkarte oder per Handy mittlerweile zum alltäglichen Leben. „Bar oder mit Karte?“ – ein Satz, der wohl nicht wieder aus dem deutschen Sprachgebrauch verschwinden wird.
Debitkarte, EC-Karte, Kreditkarte – alle haben das gleiche Kartenformat und erfüllen den vermeintlich gleichen Zweck. Doch worin liegen die Unterschiede zwischen den Begrifflichkeiten?
Wir erklären die Kartentypen sowie ihre Vor- und Nachteile.
Girocard: NOCH immer der Klassiker auf dem deutschen Markt
Die Bezeichnungen Girocard, Girokarte oder Bankkarte (die Viele noch als EC-Karte kennen) meinen das gleiche. Du erhältst diese Karte bei deiner Bank, wenn du dort ein Girokonto hast.
Bankkarten zählen zu den beliebtesten Zahlungskarten der Deutschen. Es gibt die Girocard übrigens auch nur in Deutschland. Zum Vergleich: Knapp 100 Millionen Bank- und Debitkarten sind hierzulande im Umlauf. Von Kreditkarten sind derzeit hingegen „nur“ 30 Millionen auf dem deutschen Markt.
Was haben Girocard und Debitkarte gemeinsam?
Girokarten und Debitkarten haben gemeinsam, dass Beträge umgehend von deinem Girokonto abgebucht werden. (Das englische „debit“ steht für „Abbuchung“.) Die Karte ist also immer mit einem Girokonto verknüpft. Zahlt man an der Kasse im Supermarkt oder im Restaurant mit der Debitkarte, wird das Geld direkt vom entsprechenden Girokonto abgezogen. Dafür muss das Konto gedeckt sein oder über einen Dispo-Rahmen verfügen. Debitkarte ist praktisch der Sammelbegriff für alle Karten, die auf diese Weise funktionieren.
Unterschiede zwischen Girocard und Debitkarte
Die Girocard ist nur in Deutschland gültig. Sie ist ein rein deutsches System. Ursprünglich war sie mit einem Maestro oder V-Pay Logo auch im Ausland gültig. Diese Bezahlfunktion wird ab Juli 2023 jedoch abgeschafft. Die Debitkarte ist hingegen weltweit einsetzbar, sie wird von den meisten Händlern akzeptiert. Zudem ist eine Debitkarte im Gegensatz zur Girocard meist gebührenfrei. Ausgegebenes Geld wird jedoch bei beiden Karten vom selben dazugehörigen Girokonto abgebucht.
Unterschiede zwischen Debitkarte und Kreditkarte
Auf den ersten Blick wirkt die Debitkarte durch das Anbieter-Logo wie eine Kreditkarte. Das Visa- oder MasterCard Logo allein macht die Debitkarte aber nicht zu einer Kreditkarte, da die Abbuchung weiterhin direkt vom Konto erfolgt. Bei einer Kreditkarte wird das Konto nicht direkt belastet. Einmal im Monat wird der gesammelte ausgegebene Betrag hier abgebucht. Auf Visa oder Mastercard Debitkarten ist das Wort „debit“ gedruckt, während man bei Kreditkarten den Aufdruck „credit“ findet.
Überall bezahlen mit der Debitkarte
Befindet sich also ein Visa- oder MasterCard-Logo auf der Debitkarte, kannst du mit ihr ebenfalls an Orten zahlen, die Kreditkarten akzeptieren. Die Kosten für die Nutzung im Ausland sind vom jeweiligen Bankinstitut abhängig. Möchtest du während der Auslandsreise einen Mietwagen buchen, solltest du dich darüber informieren, ob der jeweilige Vermieter eine Zahlung per Debitkarte akzeptiert. So gibt es vor Ort kein böses Erwachen.
In Deutschland ist es überall möglich, mit einer Debitkarte Geld abzuheben. Auch wenn der jeweilige Geldautomat nicht zur eigenen Bank gehört, erhält man überall Bargeld. Wie hoch die Gebühren sind, die dabei anfallen, ist von Institut zu Institut verschieden.
Welche Vor- und Nachteile haben Debitkarten?
In der Regel bekommst du eine Debitkarte kostenlos dazu, wenn du ein Girokonto eröffnest. Zudem kannst du mithilfe von Visa- und MasterCard-Debitkarten problemlos zahlen und Bargeld abheben. Außerdem behältst du die volle Kostenkontrolle: Schließlich muss das Konto gedeckt sein, um mit der Debitkarte Transaktionen vornehmen zu können. Für die Sicherheit sorgt der in der Karte integrierte Chip sowie eine persönliche PIN.
Doch auch bei den Debitkarten sind einige Probleme noch nicht hinreichend geklärt, so akzeptiert sie – trotz Visa- oder MasterCard-Symbol – nicht jedes internationale Unternehmen (z. B. Mietwagenfirmen und Hotels) für Zahlungen. In solchen Fällen benötigst du zusätzlich eine Kreditkarte, die dir zusätzlichen finanziellen Spielraum ermöglicht – und letztendlich auch dem Mietwagenanbieter eine größere Sicherheit in Bezug auf deine Zahlungsfähigkeit gibt, sollte es z. B. zu einem Schaden am Fahrzeug kommen. Ein weiteres Problem im Rahmen von Reisen ist geblocktes Guthaben. Wird der Großteil des Kontoguthabens für bestimmte Reiseausgaben geblockt, ist das Girokonto für weitere eventuelle Abbuchungen nicht mehr ausreichend gedeckt.
Zudem ermöglichen Debitkarten zwar die Bargeldabhebung an so gut wie jedem Geldautomaten in Deutschland, jedoch oft nur gegen Gebühren. Auch die Karte selbst wird künftig von einigen Banken nicht mehr kostenlos zur Verfügung gestellt.
Abschaffung der V-Pay und Maestro Funktion
Die internationale Bezahlfunktion der Girocard wird abgeschafft. Bislang konntest du mit deiner Girocard mit Maestro-Funktion weltweit und mit V-Pay zumindest im europäischen Ausland an den meisten Stellen problemlos zahlen und Bargeld abheben. Die Maestro Funktion der Girocard läuft ab Juli 2023 aus.
Ab diesem Zeitpunkt werden keine neuen Karten mehr ausgegeben. Bereits jetzt geben viele Banken keine Karten mehr mit V-Pay Funktion aus. Bestehende Maestro Karten können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit, längstens aber bis zum 31. Dezember 2027 weiter eingesetzt werden. Langfristig müssen Kunden sich allerdings auf neue Lösungen einstellen. Banken, die ihren Kundinnen und Kunden die Bezahlung im Ausland ermöglichen wollen, müssen dafür andere Optionen nutzen: Die zukünftige Lösung werden dann z. B. Visa- oder MasterCard Debitkarten sein.
Kreditkarte: Das weltweit am meisten akzeptierte Zahlungsmittel
Nach Bargeld sind Kreditkarten das weltweit am meisten akzeptierte Zahlungsmittel. Aber Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Hinter diesem Begriff verbergen sich unterschiedliche Kartentypen und Funktionen.
Charge-Karte: Die meistgenutzte Kreditkarte
Die Charge-Karte wird unter allen Kreditkarten am meisten genutzt. Bei dieser Variante werden die Umsätze auf einem eigenen Kreditkartenkonto gesammelt, welches unabhängig von einem möglichen Girokonto besteht. Die Abbuchungen des Saldobetrags werden in der Regel im monatlichen Rhythmus vorgenommen.
Revolving-Karte: Die „echte“ Kreditkarte
Die Revolving-Karte ist besonders in den USA und im Vereinigten Königreich beliebt. Hierbei handelt es sich um eine Kreditkarte mit einem festgelegten Kreditrahmen. Diese bietet eine hohe finanzielle Flexibilität und die monatliche Abrechnung wird als Lastschrift eingezogen. Bei der Visa-Karte von Barclays kann ein Prozentsatz für die monatliche Rückzahlung eingestellt werden. Hierbei bieten wir drei Optionen:
- Du zahlst monatlich einen gewissen prozentualen Betrag des Gesamtsaldos, für maximale Flexibilität.
- Der Saldobetrag wird auf einmal vollständig zurückgezahlt, so entfallen die Zinsen.
- Die Monatsrechnungen werden auf feste, planbare Raten aufgeteilt.
Die Einstellung der Rückzahlung kannst du einfach und schnell in der App vornehmen. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du auf unserer Barclays Visa Seite sowie auf den Seiten zu unserer Gold Visa und Platinum Double.
Prepaid-Kreditkarte
Die Prepaid-Kreditkarte ist keine Kreditkarte im klassischen Sinne. Sie kann mit einem gewissen Geldbetrag aufgeladen werden, den man anschließend ausgeben kann. Besonders für junge Menschen auf Reisen ist diese Art der Kreditkarte besonders interessant. Aufgrund des festen Geldrahmens darf nur das abgehoben werden, was auf dem Kreditkartenkonto hinterlegt ist. Dennoch kann die Karte auf der ganzen Welt genutzt werden.
Was sind die Vor- und Nachteile von Kreditkarten?
Der offensichtlichste Vorteil ist die weltweite Nutzungsmöglichkeit von Kreditkarten. Ob Bargeld abheben, Hotel buchen oder Mietwagen bezahlen – fast überall werden Kreditkarten akzeptiert.
Die Sicherheit der Karten funktioniert, wie bei der Debitkarte, per Chip auf der Karte sowie einem PIN-Code. Beim Online-Kauf belegst du mit der Angabe der Kartenprüfnummer , dass dir die Karte wirklich vorliegt. Zusätzliche Sicherheit bietet unser System der 2-Faktor Authentifizierung.
Für die finanzielle Sicherheit sorgt der vom Kreditinstitut freigegebene Kreditrahmen, der dir kurzfristige Mini-Kredite ermöglicht, um spontane Anschaffungen zahlen zu können. Zusätzlich kannst du für größere Anschaffungen einen Barclays Ratenkredit vereinbaren.
Die Kreditkarten von Barclays haben außerdem den Vorteil, dass einzelne Zahlungen in Ratenkäufe umgewandelt werden können.
Je nach Kartenanbieter erhalten die Nutzerinnen und Nutzer der Kreditkarten weitere Zusatzleistungen, wie Startguthaben, gebührenfreie Bezahlung oder Auslandsversicherungen.
Doch Kreditkarten haben auch Nachteile. Je nach Anbieter und Zusatzleistungen fallen unterschiedliche monatliche oder jährliche Kosten an. Diese können teilweise sehr hoch sein, wenn etwa zusätzliche Auslandskrankenversicherungen mit enthalten sind. Diese Zusatzleistungen lohnen sich besonders für diejenigen, die viel auf Reisen sind. Für alle, die eine Kreditkarte nur für den alltäglichen Gebrauch in der Heimat nutzen, können sie unnötige Kosten verursachen.
Außerdem kann aufgrund der monatlichen Abrechnung die Gefahr bestehen, seine eigenen Ausgaben aus den Augen zu verlieren.
Der Konto-Infoservice von Barclays hält dich live über alle Kontobewegungen auf dem Laufenden – ob per E-Mail oder per Push-Nachricht über die App.