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Kreditkartenbetrug: Vorsicht ist angesagt!

Bequemes bargeldloses Bezahlen boomt – sowohl beim Online-Shopping als auch unterwegs und auf Reisen, wo Scheine und Münzen immer seltener zum Einsatz kommen. Trotz vieler Vorteile gibt es auch Risiken: Denn Kreditkarten und Kreditkartendaten gehören zu den besonders begehrten Zielen von Kriminellen. Die Betrugsmaschen werden immer kreativer. Dabei geht es längst nicht mehr ausschließlich um den physischen Diebstahl der Kreditkarte. Die Betrüger wollen deine sensiblen Daten auch online über raffinierte Phishing-Methoden abgreifen.

Umso wichtiger ist es, dass du dich, dein Geld und deine Daten vor Betrug schützt und so Kreditkartenmissbrauch verhinderst. Wir geben dir wertvolle Tipps, wie du Kreditkartenbetrug erkennen kannst und was du im Falle eines Betrugsverdachts unbedingt tun solltest.

Kreditkartenbetrug – eine Form des Wirtschaftsbetrugs

Kreditkartenbetrug ist weit verbreitet. Die genaue Zahl der Betroffenen ist jedoch schwer zu ermitteln. Denn viele Straftaten werden nicht angezeigt. Die Polizei hat also keine verlässlichen Gesamtzahlen über gestohlene Kreditkarten und gestohlene sowie gefälschte Kreditkartendaten.

Was ist Kreditkartenbetrug?

Wenn deine Kreditkarte oder deine Kreditkartendaten unberechtigt von Dritten verwendet werden, handelt es sich um eine Straftat, die sich gegen dein Vermögen richtet. Kreditkartenbetrug fällt deshalb in die Kategorie Wirtschaftsbetrug. Dies betrifft sowohl Kreditkarten als auch Debitkarten.

Warum sind deutsche Kreditkarteninhaber besonders gefährdet?

Als deutscher Karteninhaber bist du für Kreditkartenbetrüger besonders interessant. Laut Bundeskriminalamt verfügen deutsche Karteninhaber im internationalen Vergleich über eine hohe Bonität. Das macht ihre Karten und Kartendaten zu einem bevorzugten Ziel von Kriminellen.

Arten des Kreditkartenbetrugs

Betrüger nutzen verschiedene Tricks und Maschen, um an deine Kreditkartendaten zu gelangen. Der beste Schutz ist, gut informiert zu sein und die Gefahren zu kennen. Wir haben die häufigsten Betrugsarten für dich zusammengestellt: 

Kartenmissbrauch durch gestohlene und verlorene Kreditkarten

Einfach die Karte auflegen, einstecken oder durchziehen und schon hast du bezahlt. Unkompliziertes Bezahlen ist ein großer Vorteil von Kreditkarten. Manchmal erfolgt die Bezahlung auch ohne PIN-Eingabe oder Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ein Nachteil: Gelangen Betrüger in den Besitz einer verlorenen oder gestohlenen Kreditkarte, können sie diese mitunter ungehindert nutzen. Deshalb ist schnelles Handeln besonders wichtig, wenn du den Verdacht hast, dass deine Kreditkarte verloren oder gestohlen wurde.

Was tun, wenn die Kreditkarte oder die Kreditkartendaten gestohlen wurden?

Kreditkarte sofort sperren: Sobald du bemerkst, dass deine Kreditkarte verschwunden ist oder missbraucht wurde, sollte sie sofort gesperrt werden.

Skimming: Missbrauch mit gefälschten Kreditkarten

Skimming (deutsch: „Abschöpfen“) bezeichnet verschiedene Praktiken, bei denen Betrüger Kredit- oder Bankkarten gezielt ausspähen. Dazu verwenden die Kriminellen sogenannte Skimming-Geräte, die sie direkt an Geldautomaten oder im Handel auf dem Zahlterminal installieren. Sobald du deine Karte benutzt, lesen die Geräte die Daten der Karte über den Magnetstreifen und die PIN-Eingabe am PIN-Pad aus. Manchmal sind zusätzlich winzige Kameras installiert, die deine PIN-Eingabe aufzeichnen. Die gespeicherten Daten übertragen die Betrüger auf den Magnetstreifen einer neuen Karte. Mit diesen Duplikaten kaufen sie dann in Geschäften ein oder heben an Automaten Geld ab.

Geringes Risiko innerhalb Europas

Die gute Nachricht: Zumindest innerhalb Europas ist Skimming kaum noch möglich. Seit 2011 können Kriminelle im europäischen Zahlungsraum (SEPA) nicht mehr mit kopierten Magnetstreifenkarten bezahlen. Die Abrechnung erfolgt über den Chip der Karte. Dennoch ist Vorsicht geboten: Weltweit haben andere Länder noch Geldautomaten, die Magnetstreifen lesen. Hier könnten Betrüger weiterhin versuchen, mit Skimming an dein Geld zu kommen. Und auch im SEPA-Raum gibt es Ausnahmen, z. B., wenn das Terminal den Chip nicht lesen kann und auf den Magnetstreifen zurückgreift. Im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt es für diese „Fallback-Transaktionen“ definierte Schwellenwerte.

Phishing: Betrug mit gestohlenen Kreditkartendaten

„Phishing“ bezeichnet das Abgreifen von Daten aus dem Internet. Der Begriff leitet sich vom englischen „password fishing“ (deutsch: Passwort-Angeln) ab. Wie beim Angeln setzen die Betrüger verschiedene Köder und Methoden ein, um an ihre Beute – deine Kreditkartendaten, Passwörter oder z. B. mTANs – zu gelangen. Dazu gehören die 16-stellige Kartennummer und der CVC-Code, der auf der Rückseite der Karte zu finden ist. Die meisten Methoden zielen darauf ab, dich unter Druck zu setzen, damit du deine Daten selbst preisgibst.

Die beliebtesten Methoden sind:

Mit den gestohlenen Daten gehen Kriminelle im Internet auf Einkaufstour.

Neue Gefahren durch intelligente Phishing-Techniken

Tippfehler, falsche Logos oder kryptische Absenderadressen: Viele klassische Phishing-Methoden sind auf den ersten Blick für den Laien erkennbar. Kriminelle entwickeln jedoch immer wieder neue Techniken, um an deine Daten zu gelangen. Zu den aktuell gängigsten Methoden gehören:

KI-Phishing: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz werden täuschend echte Phishing-Mails erstellt, die kaum als Fälschung erkennbar sind.

Quishing: In E-Mails und Textnachrichten werden über QR-Codes Links zu betrügerischen Websites und Software versteckt.

hybrides Phishing: Vishing wird mit anderen Phishing-Techniken kombiniert. Du wirst zum Beispiel per Mail dazu aufgefordert, eine Telefonnummer anzurufen, die dich direkt mit den Betrügern verbindet.

Tipp: up to date dank Konto-Infoservice 

Der Barclays Konto-Infoservice hält dich unmittelbar über alle Kontobewegungen auf dem Laufenden – ob per E Mail oder Pushnachricht. Einfach über die Barclays Privatkunden App oder im Online-Banking unter dem Menüpunkt „Einstellungen“ aktivieren und selbst einen Mindestbetrag ab 1 Cent für die Benachrichtigung festlegen. Wann und wie du informiert wirst, kannst du selbst entscheiden. So behältst du alle Kontobewegungen unter Kontrolle. 

Informiere dich über weitere hilfreiche App- und Online-Banking-Funktionen, mit denen du Betrug erkennst und aktiv vorbeugen kannst.

Was tun bei einem Kreditkartenbetrug?

Wenn du einen mutmaßlichen Kreditkartenbetrug entdeckst, sei es beim Durchsehen deiner Kontoauszüge oder beim Online-Banking, ist schnelles Handeln gefragt. Dasselbe gilt auch, wenn deine Kreditkarte verschwunden oder missbraucht wurde. Folgende Schritte solltest du sofort unternehmen:

  1. Karte sperren
    Für die Sperrung rufe am besten den Sperr-Notruf 116 116 (aus dem Ausland +49 116 116) an.

    Wichtig: Wenn du Barclays Kunde bist, gehe bitte bei der Betrugsmeldung wie unten beschrieben vor. Eine Kartensperrung über den Sperr-Notruf 116 116 ist bei Barclays Kreditkarten nicht möglich.

  2. Beweise sichern
    Sammle alle Dokumente, die den Betrug belegen, wie Kontoauszüge, E-Mails oder Chat-Nachrichten.

  3. Anzeige bei der Polizei aufgeben
    Erstatte Anzeige bei der Polizei, insbesondere bei Diebstahl oder Verlust der Karte.

  4. Rückbuchung veranlassen
    Bei unberechtigten Abbuchungen kannst du dein Geld oft über das Chargeback-Verfahren zurückholen. Die Bank kann unter Umständen die Transaktion noch rückgängig machen.

    Wichtig: Wenn du Barclays Kunde bist, gehe bitte bei der Betrugsmeldung wie unten beschrieben vor.

Barclays: Kreditkartenbetrug – so gehst du vor

Nicht jede Unklarheit in den Umsätzen ist auch ein Betrugsfall. Womöglich handelt es sich auch nur um eine notwendige Umsatzreklamation. Bitte prüfe vor einer Kontaktaufnahme, ob es sich offensichtlich um einen möglichen Betrugsfall handelt oder um eine Umsatzreklamation. Nur, wenn du deinen Fall richtig bei uns meldest, können wir dir schnell und effizient helfen.

Wenn eine Zahlung erfolgt, der du nicht zugestimmt hast, von der du vorher keine Kenntnis hattest oder die du nicht selbst veranlasst hast, solltest du dich so schnell wie möglich mit uns in Verbindung setzen. Bitte beachte, dass du verpflichtet bist, die besagte Zahlung unverzüglich zu melden. Bei Verdacht auf Kreditkartenbetrug empfehlen wir dir, uns telefonisch zu kontaktieren: 

  • Anruf per App (24/7): unsere dringende Empfehlung für eine schnellere Bearbeitung, da du nur hier automatisch legitimiert bist. Damit wir dir persönlich weiterhelfen können, gehe bitte in die App und klicke auf „Kundenservice“ und „Chat & Anruf“. Wähle „Kreditkarte“ und anschließend „Umsatzklärung“ und „Kartenmissbrauch melden“ aus. Danach hast du die Möglichkeit, uns rund um die Uhr (24/7) telefonisch zu erreichen. Mit Klick auf „Jetzt anrufen“ wirst du automatisch mit unserem Kundenservice und unserer Notfallhotline für Kreditkartenbetrug verbunden. 
  • Ein Anruf über unsere 24h-Notfallhotline für die Meldung von Kreditkartenbetrug ist ebenfalls möglich.

Wichtig: Aktiviere die temporäre Kartensperre in der Barclays Privatkunden App oder in deinem Online-Banking, bis du uns erreichst. 

Kreditkartenbetrug und Haftung

 Im Normalfall haftet die Bank und nicht der Karteninhaber für nicht autorisierte Zahlungen. In seltenen Fällen kann ein Selbstbehalt für den Karteninhaber anfallen, der jedoch gemäß § 675v des Bürgerlichen Gesetzbuchs 50 Euro nicht übersteigen darf. Für Schäden, die nach Sperrung der Karte entstehen, wird kein Selbstbehalt erhoben.

Haftung bei Phishing

Die Frage der Haftung nach einem Phishing-Angriff kann rechtlich sehr komplex sein. Bei nicht autorisierten Überweisungen besteht gemäß § 675u Satz 2 BGB Anspruch auf eine Erstattung. Das bedeutet, dass dir die Bank den Betrag zurückerstatten muss, wenn du die Überweisung nicht genehmigt hast oder nicht grob fahrlässig gehandelt hast. Weitere Informationen zur Haftung bei Missbrauch findest du auch in unseren AGB zur Barclays Kreditkarte.

Schutzmaßnahmen gegen Kreditkartenbetrug

Du kannst einige Maßnahmen für mehr Sicherheit ergreifen. Hier ein paar Beispiele:

Grundlegender Schutz deiner Kreditkarte

  • Überprüfe, ob deine Kreditkarte unterschrieben ist.

  • Bewahre deine Kreditkarte sicher und deine PIN getrennt von der Karte auf.

  • Gib deine PIN nie an andere Personen weiter.

  • Checke regelmäßig deine Kontobewegungen auf verdächtige Transaktionen.

  • Kontrolliere, ob Zusatzgeräte an Geldautomaten oder Kartenlesegeräten in Geschäften angebracht sind.

  • Decke deine Hand ab, wenn du deinen PIN-Code eingibst.

Schutzmaßnahmen im Internet

  • Kaufe nur in seriösen Online-Shops ein und achte auf sichere Zahlungsmethoden.

  • Sei misstrauisch bei E-Mails und SMS mit Zahlungsaufforderungen und zeitkritischen Aufforderungen zu Datenaktualisierungen. Klicke niemals auf Links in verdächtigen Nachrichten.

  • Verwende starke Passwörter für dein Online-Banking und andere sensible Konten.

  • Installiere Schutzprogramme wie aktuelle Virenschutz- und Firewall-Software.

  •  Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wann immer es möglich ist, um deine Konten zusätzlich zu sichern.

  • Speichere deine Kreditkartendaten nicht in Apps oder auf Webseiten, die dir nicht vertrauenswürdig erscheinen.

Übrigens: Alle Barclays Kreditkarten sind mit dem internationalen Sicherheitsstandard 3D Secure ausgestattet, der das Bezahlen im Internet noch sicherer macht.

Dein automatischer Schutz bei Barclays

Barclays schützt dich so weit wie möglich gezielt vor Betrug. Unser hochentwickeltes Sicherheitssystem überprüft Transaktionen auf typische Betrugsmerkmale. Bei verdächtigen Aktivitäten senden wir dir eine SMS an deine Handynummer, die bei uns hinterlegt ist, und bitten dich um eine Prüfung. Es kann auch sein, dass wir deine Kreditkarte aus Sicherheitsgründen vorsorglich sperren.

Bitte antworte nach Erhalt der SMS mit JA oder NEIN, je nachdem, ob die Transaktion von dir stammt oder nicht.

JA: Wenn du die Transaktion mit JA bestätigst, wird deine Karte wieder entsperrt. Die Transaktion wird jedoch nicht ausgeführt, sodass du den Bezahlvorgang wiederholen musst.

NEIN: Wenn du die Transaktion nicht erkennst oder dir nicht sicher bist, ob die SMS von Barclays stammt, antworte mit NEIN und wende dich an unseren Kundenservice. Deine Karte bleibt in diesem Fall gesperrt. Wir helfen dir unkompliziert weiter. Wenn du uns direkt aus der Barclays Privatkunden App anrufst, bist du automatisch legitimiert. Damit wir dir persönlich weiterhelfen können, gehe bitte in die App und klicke auf „Kundenservice“ und „Chat & Anruf“. Wähle „Kreditkarte“ und anschließend „Umsatzklärung“ und „Kartenmissbrauch melden“ aus. Danach hast du die Möglichkeit, uns rund um die Uhr (24/7) telefonisch zu erreichen. Mit Klick auf „Jetzt anrufen“ wirst du automatisch mit unserem Kundenservice und unserer Notfallhotline für Kreditkartenbetrug verbunden.

Es kann auch sein, dass wir deine Karte vorsorglich aus anderen Sicherheitsgründen gesperrt haben. Auch in diesem Fall haben wir dir eine SMS geschickt – bitte folge auch dann den Anweisungen aus der Nachricht. 

Wir haben auf unserer Seite „Informationen zum Schutz vor Betrug“ noch mehr Informationen für dich zusammengetragen. Nutze am besten auch die zahlreichen Funktionen in der Barclays Privatkunden App und im Online-Banking. So kannst du Betrug erkennen und aktiv vorbeugen.

Deine Fragen zum Thema Kreditkartenbetrug

Welche Kreditkartendaten dürfen nicht weitergegeben werden?

Du solltest deine PIN, die Kreditkartennummer, das Gültigkeitsdatum und den dreistelligen CVV-Code auf der Kartenrückseite immer geheim halten.

Wie hoch ist die Strafe bei Kreditkartenbetrug?

Der Strafrahmen reicht je nach Tatbestand von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Kann Kreditkartenbetrug versichert werden?

Online-Banking und Online-Shopping gehören zum Alltag. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich vor Schäden im digitalen Zahlungsverkehr zu schützen. Obwohl die Versicherungsbranche für Finanztransaktionen noch jung ist, gibt es bereits Lösungen, die mehr Sicherheit beim digitalen Zahlungsverkehr bieten sollen. Meist handelt es sich um sogenannte Cyberversicherungen, die Schäden im Zusammenhang mit Internetkriminalität abdecken. Inwieweit eine solche Spezialversicherung für dich sinnvoll ist, hängt von deinem Internetverhalten ab und davon, welchen Versicherungsschutz deine Privathaftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherung eventuell bereits bieten.