Jeder Vierte in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren Geld geliehen
- Repräsentative Umfrage zeigt hohen Bedarf der Verbraucher:innen nach kurzfristiger Liquidität
- Ungeplante Ausgaben häufigster Grund für Engpässe
- Ab 1.000 Euro sind Finanzdienstleister die wichtigste Bezugsquelle, für Summen darunter gehen Menschen trotz sozialer Hemmnisse auf Familie und Freunde zu
Hamburg, 10. Juni 2024. Ein Viertel der Deutschen geriet in den vergangenen zwei Jahren in einen finanziellen Engpass und musste sich daher kurzfristig Geld leihen: 79 Prozent von ihnen bis zu drei Mal. Das ergab eine repräsentative Umfrage der in Hamburg ansässigen Direktbank Barclays, durchgeführt von YouGov.1 Für die Überbrückung eines Engpasses nahmen 24 Prozent der Betroffenen Beträge zwischen 501 und 1.000 Euro auf, 29 Prozent sogar zwischen 1.001 und 5.000 Euro.
Wenig Planbarkeit in angespannten Zeiten
Am häufigsten (41 Prozent) mussten sich die Befragten Geld für kurzfristige, ungeplante Ausgaben leihen. Ob Reparaturen am Haus oder Auto, defekte Haushalts-geräte oder auch offene Tierarztrechnungen – viele Menschen konnten in den vergangenen Jahren nicht auf ein finanzielles Polster zurückgreifen.
Ausgaben für Wohnen, zum Beispiel Nebenkosten-Nachzahlungen, Mieterhöhungen oder Renovierungen, waren laut den Befragten der am zweithäufigsten genannte Grund, sich Geld zu leihen. Aber auch allgemeine Konsumausgaben waren Gründe, zum Beispiel für Hobbies oder Geschenke (21 Prozent) und Reisen (9 Prozent).
Ferner gaben 13 Prozent der Befragten an, dass sie in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, weil sie die Ausgaben des täglichen Bedarfs nicht mehr stemmen konnten. So wurden etwa die Kosten für Lebensmittel, Heizöl oder Sprit als Ursache für einen finanziellen Engpass genannt.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es für Verbraucher immer relevanter wird, finanzielle Engpässe schnell und unbürokratisch zu decken. Viele Menschen möchten nicht Freunde oder Familie um Geld bitten , scheuen aber gleichzeitig den Aufwand eine Bank aufzusuchen. Deswegen gibt es Finanzinstrumente wie Dispokredit oder Kreditkarte, über die sich Kunden jederzeit kurzfristig Geld leihen können“, so Tobias Grieß, CEO des Privatkundengeschäfts von Barclays in Deutschland.
Wo sich die Deutschen ihr Geld leihen – und warum
Die meisten Befragten griffen für zusätzliche Liquidität auf die Angebote von Banken zurück (40 Prozent). 33 Prozent liehen sich bei der Familie Geld, 13 Prozent gingen auf Freunde zu. Wo sich die Menschen Geld leihen, hängt dabei primär von der Höhe der Summe ab. Bei Summen von bis zu 1.000 Euro ging die Mehrheit bevorzugt auf Familie und Freunde zu. Bei Beträgen darüber waren Finanzdienstleister mit 62 Prozent die deutlich bevorzugtere Bezugsquelle.
Der persönliche Kontakt, geringe Kosten sowie der schnelle und einfache Zugang sind für die Befragten die größten Vorteile des privaten Umfelds. Als größte Hindernisse, um sich bei Freunden oder Familie Geld zu leihen, gelten Angst, Scham oder ein schlechtes Gewissen. Für 43 Prozent aller Befragten war dies der Grund, sich bei Freunden kein Geld zu leihen, 35 Prozent gingen aus diesem Grund nicht auf die Familie zu.
Bei Finanzdienstleistern hingegen sehen die Befragten Vorteile in der schnellen Verfügbarkeit (56 Prozent) und den langen Rückzahlungsfristen (35 Prozent). Dennoch gibt es auch Bedenken: Einige Verbraucher:innen halten den Weg immer noch für aufwändig (22 Prozent) und kompliziert (20 Prozent).
Bei Barclays ist es zum Beispiel möglich, sich schnell und einfach auch durch kleinere Summen mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen. So könmnen Kreditkartenkund:innen beispielsweise Einzelkäufe oder das Gesamtsaldo in kostengünstige Ratenzahlungen umwandeln, die bis 500 Euro bei einer Laufzeit von drei Monaten zinsfrei sind.
Leichter Optimismus trotz unsicherer Zukunft
Trotz der anhaltenden geopolitischen Spannungen und der ungewissen konjunkturellen Entwicklung sind die Befragten hinsichtlich ihrer eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten etwas optimistischer, als die Vergangenheit vermuten lässt. Nur 16 Prozent denken, dass es „eher wahrscheinlich“ sei, dass sie sich in naher Zukunft Geld leihen müssen. Sechs Prozent der Befragten erachten es als „sehr wahrscheinlich“, dass sie eine Finanzierung in Anspruch nehmen werden.
Hintergrund zur Studie: Vom 13. bis 15. Mai 2024 befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov 2.027 Menschen, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Religion. Die Umfrage basiert auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in Deutschland. Explizit ausgeschlossen wurden Immobilienfinanzierungen oder Kredite für etwa den Autokauf oder Geschäftsgründungen.
1 Direktbank Barclays auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung durch YouGov unter 2.027 Befragten, Erhebungszeitraum: Mai 2024.